USA planen Bekämpfung der Ausbreitung von "Menschenfresser"-Maden mit 8,5 Millionen Dollar teurer Fliegenanlage in Texas

Die US-Regierung hat eine umfangreiche Initiative zur Bekämpfung der Ausbreitung der New World Screwworm (NWS), auch bekannt als "Menschenfresser"-Maden, vorgestellt. Im Rahmen dieser Initiative wird ein 8,5 Millionen Dollar teures...

USA planen Bekämpfung der Ausbreitung von "Menschenfresser"-Maden mit 8,5 Millionen Dollar teurer Fliegenanlage in Texas

Die US-Regierung hat eine umfangreiche Initiative zur Bekämpfung der Ausbreitung der New World Screwworm (NWS), auch bekannt als "Menschenfresser"-Maden, vorgestellt. Im Rahmen dieser Initiative wird ein 8,5 Millionen Dollar teures Insektenzuchtzentrum in Texas errichtet, das darauf abzielt, die aus Mexiko einwandernden Fliegenpopulationen zu kontrollieren. Dies geschieht im Kontext eines besorgniserregenden Anstiegs der NWS-Fälle, die mittlerweile für die Gesundheit von Vieh und möglicherweise auch Menschen eine ernsthafte Bedrohung darstellen.

Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins kündigte die Gründung der Anlage am Moore Air Base an, die bis Ende des Jahres in Betrieb genommen werden soll. Ziel ist es, Millionen von sterilen Männchen der NWS zu züchten und diese in die Natur freizusetzen, um eine Fortpflanzung mit den Weibchen zu verhindern und damit die Eierablage in offenen Wunden zu stoppen.

Brooke Rollins agriculture secretary news conference Texas
Brooke Rollins agriculture secretary news conference Texas

Hintergründe und Kontext

Die New World Screwworm, wissenschaftlich als Cochliomyia hominivorax bekannt, ist ein parasitärer Schädling, der vor allem in warmen Regionen der Welt vorkommt. Diese Maden sind in der Lage, in das Fleisch lebender Tiere einzudringen und verursachen dabei schwere, oft tödliche Schäden. Laut der USDA ist der NWS ein "verheerender Schädling", der nicht nur Nutztiere, sondern auch Wildtiere und in seltenen Fällen sogar Menschen befallen kann.

In den letzten Jahren hat sich die Verbreitung des NWS weiter nach Norden ausgeweitet und erreicht mittlerweile Teile Mexikos und der Südstaaten der USA. Im Jahr 2023 warnte das Texas Parks and Wildlife Department vor der Gefahr, die von diesen Parasiten ausgeht, was zu einer vorübergehenden Aussetzung der Einfuhr von lebenden Rindern aus Mexiko führte.

Die Notwendigkeit dieser Maßnahme wird durch die Tatsache unterstrichen, dass die NWS bereits in Gebieten festgestellt wurde, die nur 700 Meilen von der US-Grenze entfernt sind. Die steigenden Zahlen haben die US-Landwirtschafts- und Viehzuchtverbände alarmiert, die sich um die zukünftige Sicherheit ihrer Bestände sorgen.

Historisch gesehen wurde der NWS in den 1960er Jahren in den USA weitgehend ausgerottet, nachdem Sterilisationsprogramme erfolgreich umgesetzt wurden. Die aktuelle Rückkehr dieser Parasiten ist eine ernsthafte Herausforderung, die umfassende Maßnahmen erfordert.

stock photo man-eater screwworm concept agriculture pest control
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Investigative Enthüllungen

Die Initiative zur Bekämpfung der NWS umfasst mehrere Schlüsselkomponenten, die darauf abzielen, die Ausbreitung zu stoppen und die Tiergesundheit zu sichern. Ein zentrales Element ist die geplante Insektenzuchtanlage in Texas, die nicht nur als Zuchtstätte für sterile Männchen fungieren soll, sondern auch als Modell für zukünftige Insektenschutzmaßnahmen dienen könnte.

Rollins betont, dass diese Facility nur die zweite ihrer Art in der westlichen Hemisphäre sein wird, wobei die erste in Panama ansässig ist und dazu beigetragen hat, die NWS-Ausbreitung in der Region zu kontrollieren. Diese neue Anlage in Texas wird in der Lage sein, bis zu 300 Millionen Fliegen pro Woche zu produzieren, was eine signifikante Menge im Vergleich zu den derzeitigen Kapazitäten darstellt.

Die Bedeutung dieser Maßnahme wird durch die bereits bestehenden internationalen Spannungen verstärkt. Die mexikanische Landwirtschaftsministerin, Julio Berdegué, lobte den Plan und bezeichnete ihn als positiven Schritt zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen den USA und Mexiko. Dies deutet auf ein gestiegenes Bewusstsein für die Notwendigkeit einer gemeinsamen Front gegen die NWS hin.

Trotz der positiven Aspekte gibt es auch erhebliche Herausforderungen. Die USDA plant, ein weiteres Zuchtzentrum an der Grenze zu Mexiko einzurichten, das 21 Millionen Dollar kosten wird, aber erst in 18 Monaten einsatzbereit sein wird. Diese Verzögerungen könnten kritische Zeiträume überlappen, in denen sich die Fliegenpopulationen weiter ausbreiten könnten.

USA planen Bekämpfung der Ausbreitung von
USA planen Bekämpfung der Ausbreitung von "Menschenfresser"-Maden mit 8,5 Millionen Dollar teurer Fl...

Auswirkungen und Reaktionen

Die Auswirkungen dieser Initiative könnten weitreichend sein, nicht nur für die Viehwirtschaft, sondern auch für die öffentliche Gesundheit. Die NWS, die als "Menschenfresser" bekannt ist, kann in seltenen Fällen auch Menschen befallen, was zusätzliche Risiken birgt. Experten warnen davor, dass ein unkontrollierter Ausbruch ernsthafte Konsequenzen für die Bevölkerung haben könnte.

Die Viehzüchter im Süden der USA, insbesondere in Texas, sehen sich nun einer drängenden Bedrohung gegenüber. Buck Wehrbein, ein Viehzüchter aus Nebraska und Präsident der National Beef Cattlemen's Association, äußerte sich besorgt über die Möglichkeit, dass die Fliegenpopulationen ungehindert wachsen könnten, was zu massiven Verlusten für die Landwirtschaft führen würde.

Die Reaktionen der Viehzüchter sind gemischt. Während viele die Initiative als notwendigen Schritt zur Bekämpfung der NWS begrüßen, gibt es auch Bedenken über die Umsetzung und die Effektivität der geplanten Maßnahmen. Es bleibt abzuwarten, ob die Investitionen in die Fliegenanlage tatsächlich die gewünschten Ergebnisse bringen werden.

Zukünftige Entwicklungen

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um den Erfolg dieser Initiative zu bewerten. Sollte die Anlage in Texas wie geplant in Betrieb gehen, könnten wir einen signifikanten Rückgang der NWS-Fälle beobachten. Die Effektivität der sterilen Männchen wird jedoch erst nach mehreren Monaten der Beobachtung klar sein.

Zusätzlich wird die USDA weiterhin den internationalen Handel überwachen müssen, um sicherzustellen, dass die Ausbreitung der NWS nicht durch den Import von infizierten Tieren gefördert wird. Die Zusammenarbeit zwischen den USA und Mexiko wird dabei von entscheidender Bedeutung sein.

Die Herausforderungen sind enorm, doch die Entschlossenheit, die NWS zu bekämpfen, könnte den Unterschied ausmachen. Mit den richtigen Maßnahmen und einer intensiven Zusammenarbeit könnte es gelingen, die New World Screwworm erneut aus den USA zu verbannen und die Sicherheit der Viehzucht nachhaltig zu gewährleisten.

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