USA unterzeichnen Vereinbarungen mit Guatemala und Honduras zur Aufnahme von Asylsuchenden, so Noem
GUATEMALA CITY - Die USA haben mit Guatemala und Honduras Vereinbarungen unterzeichnet, die es diesen Ländern ermöglichen sollen, Asylsuchenden aus anderen Staaten Schutz zu bieten. Dies gab die US-Ministerin für Innere Sicherheit, Kristi Noem, am Donnerstag am Ende ihrer Reise durch Mittelamerika bekannt. Laut Noem zielen diese Abkommen darauf ab, den Druck auf die USA zu verringern, indem Migranten nicht nur in ihre Heimatländer, sondern auch in Drittstaaten zurückgeführt werden können. Dies stellt einen strategischen Schritt der Trump-Administration dar, die die Rückführungen von Migranten verstärken möchte.
Noem erklärte, dass die Abkommen den Asylsuchenden Alternativen bieten sollen, ohne dass diese direkt in die Vereinigten Staaten reisen müssen. „Wir haben nie geglaubt, dass die USA die einzige Option sein sollten“, so Noem. „Die Garantie für einen Flüchtling ist, dass er irgendwo sicher und geschützt vor den Bedrohungen in seinem Heimatland untergebracht werden kann.“ Doch während Noem von einem Fortschritt spricht, weisen sowohl Guatemala als auch Honduras die Behauptung zurück, sie hätten sichere Drittstaaten-Vereinbarungen unterzeichnet.

Hintergründe und Kontext
Die Entwicklung ist nicht isoliert. Sie ist Teil einer langfristigen Strategie, die die USA unter der vorherigen Regierung Trump verfolgt haben. Diese Strategie umfasste bereits ähnliche Abkommen mit Honduras, El Salvador und Guatemala, die es den USA ermöglichten, bestimmte Asylsuchende als nicht berechtigt für den US-Schutz zu erklären. Stattdessen konnten diese Personen in die als „sicher“ eingestuften Länder zurückgeschickt werden, wie bereits im Fall von Kanada, mit dem die USA seit 2002 ein solches Abkommen haben.
Die Realität ist jedoch, dass Guatemala und Honduras selbst mit massiven Herausforderungen kämpfen, darunter Gewalt, Armut und eine unzureichend ausgestattete Asylinfrastruktur. Laut Berichten sind viele Bürger dieser Länder gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, um in den USA ein besseres Leben zu suchen. Dies wirft die Frage auf, wie realistisch es ist, dass diese Länder Asylsuchenden tatsächlich den Schutz bieten können, den sie benötigen.
Zusätzlich gab es innerhalb der Regierungsführung in Guatemala und Honduras bedeutende interne Widerstände gegen diese Abkommen. Die Regierungen beider Länder sind politisch unter Druck, insbesondere von ihren eigenen Bürgern, die eine Aufstockung der eigenen Ressourcen und ein besseres Management der heimischen Krisen fordern.

Investigative Enthüllungen
Während Noem von bereits unterzeichneten Abkommen sprach, kamen Berichte aus den jeweiligen Regierungsbüros, die diese Behauptungen widerlegten. Die Kommunikationsoffiziere aus Guatemala betonten, dass während des Besuchs von Noem keine offiziellen Vereinbarungen unterzeichnet wurden. Stattdessen wurde lediglich ein Memorandum zur Schaffung eines Joint Security Programms unterzeichnet, das US-Beamte in Guatemala an den internationalen Flughafen entsendet, um lokale Beamte im Screening von Terrorverdächtigen zu schulen.
Ein Blick auf die politischen Realitäten in Honduras zeigt, dass das Land unter der Führung von Präsidentin Xiomara Castro, die für ihre linksgerichtete Politik bekannt ist, ebenfalls vor Herausforderungen steht, eine solche Vereinbarung zu akzeptieren. Die politische Stimmung ist angespannt, und viele Bürgerinnen und Bürger sehen in der Zusammenarbeit mit den USA eine Möglichkeit, die humanitären Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung zu vernachlässigen, während sie gleichzeitig den Druck aus Washington erfüllen müssen. Diese Spannungen könnten die Umsetzung von Noems Vision erheblich behindern.
Die politischen Führungen in beiden Ländern haben eine Geschichte der Kritik an den Asylpolitiken der USA. Dies könnte dazu führen, dass die Abkommen, die Noem anstrebt, nicht die gewünschte Wirkung haben, da beide Regierungen Schwierigkeiten haben werden, ihre Bevölkerung von den Vorteilen solcher Vereinbarungen zu überzeugen.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Reaktionen auf diese Entwicklungen sind gemischt. Menschenrechtsorganisationen und Flüchtlingshilfswerke haben bereits Bedenken geäußert, dass die neuen Vereinbarungen nur die bestehenden Probleme verschärfen könnten. Laut Berichten von Experten sind die Asylsysteme in Guatemala und Honduras ohnehin bereits überlastet und können die steigende Zahl von Asylsuchenden nicht bewältigen.
Darüber hinaus könnte die öffentliche Wahrnehmung der Abkommen in den USA ebenfalls problematisch sein. Viele Amerikaner sind besorgt über die humanitären Bedingungen, unter denen die Migranten leben müssen, insbesondere in den Ländern, die sie nun als „sicher“ bezeichnen. Diese Bedenken könnten auch die Unterstützung für die politischen Maßnahmen der Biden-Administration beeinflussen, die sich ja um eine humanere Migrationspolitik bemüht.
Zukünftige Entwicklungen
Die Zukunft dieser Abkommen bleibt ungewiss. Es ist klar, dass sowohl Guatemala als auch Honduras sich in einer prekären politischen Lage befinden, in der das Wohl der Asylsuchenden oft gegen die Bedürfnisse und Wünsche der eigenen Bevölkerung abgewogen wird. Sollten die Regierungen nicht in der Lage sein, ihren Bürgern eine klare Erklärung und Unterstützung zu bieten, könnte es zu einem massiven Rückschlag in den diplomatischen Beziehungen mit den USA kommen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die jüngsten Entwicklungen in Bezug auf die Asylpolitik der USA in Mittelamerika sowohl für die betroffenen Länder als auch für die USA selbst erhebliche Folgen haben könnten. Der Druck auf die Regierungen, den Bedürfnissen der eigenen Bürger gerecht zu werden, wird bleiben, während die humanitären Herausforderungen weiterhin bestehen. Die Frage, ob Guatemala und Honduras tatsächlich in der Lage sind, als sichere Häfen für Asylsuchende zu fungieren, bleibt abzuwarten und wird sicherlich auch in der politischen Diskussion eine zentrale Rolle spielen.