In einem bemerkenswerten Schritt hat die Weltbank ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2025 drastisch nach unten korrigiert. Grund für diesen Schritt sind die anhaltenden Handelskriege, die vor allem durch die aggressive Handelspolitik der USA unter der Führung von Präsident Donald Trump verschärft wurden. Die Bank rechnet nun mit einem weltweiten Wachstum von lediglich 2,3 %, nachdem zuvor noch 2,8 % erwartet wurden.
Die Anpassung der Prognose spiegelt die erheblichen Herausforderungen wider, die durch steigende Handelsbarrieren und daraus resultierende wirtschaftliche Unsicherheiten ausgelöst wurden. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AP wird das Wachstum der US-Wirtschaft, der größten der Welt, voraussichtlich nur halb so stark ausfallen wie im Vorjahr. Die Prognose liegt bei 1,4 % im Vergleich zu 2,8 % im Jahr 2024.

Hintergründe und Kontext
Die Weltbank, die in einem Bericht mit dem Titel "Global Economic Prospects" die wirtschaftlichen Aussichten von 189 Ländern analysiert, hebt den erheblichen Anstieg der Handelsbarrieren als einen der Hauptgründe für die gedämpften Wachstumsprognosen hervor. Bloomberg berichtet, dass die Bank in ihrem Bericht explizit auf die negativen Folgen der Handelspolitik Trumps eingeht, auch wenn dieser nicht direkt erwähnt wird.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Zolltarifen, die Trump auf Importe aus nahezu allen Ländern der Welt erhoben hat. Diese Maßnahmen haben nicht nur die Kosten für amerikanische Unternehmen in die Höhe getrieben, sondern auch zu Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder geführt. Diese Abgaben wirken sich unmittelbar auf die Preise von Konsumgütern aus und erhöhen die Inflationsgefahren.
Die wirtschaftlichen Verwerfungen, die durch diese Handelskriege ausgelöst werden, sind nicht auf die USA beschränkt. Auch China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, spürt die Auswirkungen. Die Wachstumsprognose für China wurde auf 4,5 % für 2025 gesenkt, verglichen mit 5 % im Jahr 2024. Die chinesische Wirtschaft leidet unter den Zöllen auf ihre Exporte sowie unter einer sich verschlechternden Immobilienmarkt-Situation und einer alternden Bevölkerung.

Investigative Enthüllungen
Die Auswirkungen von Trumps Handelspolitik sind tiefgreifend und weitreichend. Der Bericht der Weltbank zeigt, dass auch die Eurozone nicht verschont bleibt. Die Wachstumsaussichten für die 20 Länder, die den Euro teilen, wurden auf mickrige 0,7 % gesenkt, ein Rückgang von 0,2 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Die Unsicherheit, die durch die unvorhersehbare Einführung neuer Tarife entsteht, hemmt Investitionen und bremst das Wachstum.
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist die Tatsache, dass die Handelskriege die globale Lieferkette erheblich beeinträchtigen. Die unvorhersehbaren Zolltarife führen zu einer Neuordnung von Handelsbeziehungen und Lieferketten, was langfristige Investitionen und strategische Planungen erschwert. Diese Entwicklungen könnten dazu führen, dass Unternehmen Produktion und Arbeitsplätze in andere Länder verlagern, um Zöllen zu entgehen.
Die Prognosen für Japan und Indien zeigen ähnliche Tendenzen. Während das Wachstum in Japan von 0,2 % auf 0,7 % leicht anziehen soll, bleibt es deutlich hinter den Erwartungen zurück. Indien hingegen bleibt zwar die am schnellsten wachsende große Volkswirtschaft mit einem Wachstum von 6,3 %, doch auch hier sind die Erwartungen im Vergleich zu früheren Prognosen zurückgegangen.

Auswirkungen und Reaktionen
Die wirtschaftlichen Unsicherheiten haben auch soziale Auswirkungen. Eine langsame Wirtschaft bedeutet oft geringere Investitionen in wichtige soziale Bereiche wie Gesundheit und Bildung. Besonders ärmere Länder, die auf internationale Hilfe und Investitionen angewiesen sind, könnten unter der neuen wirtschaftlichen Realität leiden. Die Weltbank warnt davor, dass ohne eine schnelle Kurskorrektur die Lebensstandards weltweit erheblich sinken könnten.
Experten und Analysten fordern von der internationalen Gemeinschaft Maßnahmen zur Milderung der negativen Effekte. Vorschläge umfassen eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit und die Schaffung neuer Handelsabkommen, um die Auswirkungen der amerikanischen Handelspolitik zu kompensieren. Die OECD hat kürzlich ebenfalls ihre Wachstumsprognosen gesenkt und die Regierungen aufgefordert, Maßnahmen zur Förderung der wirtschaftlichen Stabilität zu ergreifen.
Zukünftige Entwicklungen
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie die internationalen Märkte auf die anhaltenden Handelskriege und die schwächeren Wachstumsprognosen reagieren. Es bleibt abzuwarten, ob die betroffenen Länder in der Lage sein werden, alternative Handelsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.
Die Weltbank und andere internationale Organisationen werden weiterhin die wirtschaftlichen Entwicklungen genau beobachten und ihre Prognosen entsprechend anpassen. Die Hoffnung besteht darin, dass durch koordiniertes Handeln und vermehrte Dialoge auf globaler Ebene die schlimmsten wirtschaftlichen und sozialen Folgen abgewendet werden können.
Abschließend wird die Rolle der politischen Führung in den USA entscheidend sein, um die Richtung der globalen Wirtschaftspolitik zu bestimmen. Ob die aktuelle Administration eine Änderung ihrer Handelspolitik in Betracht zieht oder weiterhin auf die Konfrontation setzt, bleibt ungewiss, wird jedoch nachhaltige Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben.