Die Weltbank hat am Dienstag ihre Prognosen für das weltweite Wirtschaftswachstum drastisch gesenkt und dabei insbesondere die Auswirkungen der Unsicherheit im Handel hervorgehoben. Die Bank erwartet nun, dass die globale Wirtschaft im Jahr 2025 um lediglich 2,3 % wachsen wird, was einer deutlichen Reduzierung gegenüber der früheren Prognose von 2,7 % entspricht. Dies würde die geringste Wachstumsrate seit 2008 markieren, abgesehen von globalen Rezessionen.
Besonders die Handelsunsicherheit hat der Aussicht stark geschadet, wie die Weltbank in ihrem Bericht zur globalen Wirtschaftsperspektive angab. "Internationale Unstimmigkeiten – insbesondere im Bereich Handel – haben viele der politischen Gewissheiten über Bord geworfen, die nach dem Zweiten Weltkrieg halfen, extreme Armut zu verringern und Wohlstand auszubauen", erklärte Indermit Gill, Senior Vice President und Chefökonom der Weltbankgruppe.

Hintergründe und Kontext
Die Abwärtskorrektur der Wachstumsprognosen der Weltbank ist in einem breiteren Kontext von eskalierenden Handelskonflikten zu sehen, die in den letzten Jahren Spannungen zwischen großen Volkswirtschaften erzeugt haben. Der Handelskrieg zwischen den USA und China, der 2018 begann, hat globale Lieferketten gestört und Unsicherheit auf den Märkten geschaffen. Solche Konflikte haben in der Vergangenheit zu erheblichen Marktverwerfungen geführt und das Vertrauen der Investoren untergraben.
Diese Unsicherheiten haben die Handelsströme weltweit erheblich beeinträchtigt. Laut Schätzungen der Weltbank wird das Wachstum des globalen Handels auf 1,8 % sinken, weit unter dem Wachstum von 3,4 % im Jahr 2024. Die Projektionen deuten darauf hin, dass sich das globale Wachstum in den kommenden Jahren nicht auf das Niveau vor der Pandemie erholen wird, was auf einen dauerhaften Schaden für die Handelsströme hinweist.
Der Handelskonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union hat sich ebenfalls verschärft, wobei beide Seiten neue Zölle angedroht haben. Diese Spannungen belasten die wirtschaftlichen Beziehungen und schaffen Unsicherheiten, die sich auf die Investitionsentscheidungen der Unternehmen auswirken. Die Weltbank sieht in diesen Handelskonflikten einen Hauptgrund für die Abwärtskorrektur ihrer Wachstumsprognosen.

Investigative Enthüllungen
Eine tiefere Analyse der jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen zeigt, dass die von der Weltbank hervorgehobenen Handelsunsicherheiten weitreichendere Auswirkungen haben könnten, als ursprünglich angenommen. Die Prognosen der Weltbank haben einen Rückgang der Wachstumsprognosen für fast 70 % der Volkswirtschaften weltweit zur Folge.
Diese Entwicklung wirft Fragen zur wirtschaftspolitischen Strategie der betroffenen Länder auf. Insbesondere die USA, die unter der Führung von Präsident Donald Trump aggressive Zölle gegen zahlreiche Handelspartner eingeführt haben, stehen im Mittelpunkt der Kritik. Diese Maßnahmen haben nicht nur die Beziehungen zu traditionellen Verbündeten belastet, sondern auch zu Gegenmaßnahmen geführt, die die Handelsströme weiter einschränken.
Experten betonen, dass die wirtschaftlichen Schäden durch die Handelskonflikte nicht nur kurzfristiger Natur sind. Langfristig könnten die Auseinandersetzungen das Vertrauen in internationale Handelsvereinbarungen untergraben und die Stabilität des globalen Wirtschaftssystems gefährden. Daten zeigen, dass die Investitionen weltweit zurückgegangen sind, da Unternehmen aufgrund der Unsicherheiten abwarten, bevor sie neue Projekte starten.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Auswirkungen der Handelskonflikte sind auf verschiedenen Ebenen spürbar. Für Verbraucher bedeuten steigende Zölle oft höhere Preise für importierte Waren, was die Kaufkraft mindert und zu einer Erhöhung der Lebenshaltungskosten führt. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich an die neuen Handelsbedingungen anzupassen, was in vielen Fällen mit erheblichen Kosten verbunden ist.
Regierungen weltweit sind bemüht, die negativen Auswirkungen der Handelskonflikte zu mildern. Einige Länder haben begonnen, Alternativen zu den traditionell starken Handelspartnern zu suchen und neue Märkte zu erschließen. Gleichzeitig werden Anstrengungen unternommen, um internationale Handelsabkommen aufrechtzuerhalten und neue Verträge auszuhandeln, die eine stabile Grundlage für zukünftiges Wirtschaftswachstum bieten könnten.
Die internationale Gemeinschaft sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, einen Weg zur Entschärfung der Handelskonflikte zu finden und gleichzeitig die wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Die OECD hat ebenfalls ihre Wachstumsprognosen gesenkt und warnt vor den langfristigen Auswirkungen der Handelsunsicherheiten.
Zukünftige Entwicklungen
Die von der Weltbank geäußerten Bedenken werfen die Frage auf, wie sich die globale Wirtschaft in den kommenden Jahren entwickeln wird. Die Aussicht auf eine Entspannung der Handelskonflikte könnte das Vertrauen der Märkte stärken und das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Laut der Weltbank könnte eine Lösung der aktuellen Handelsstreitigkeiten mit Vereinbarungen, die die Zölle bis Mai 2025 halbieren, das globale Wachstum im Durchschnitt um etwa 0,2 Prozentpunkte in den Jahren 2025 und 2026 erhöhen.
Es bleibt zu beobachten, wie sich die laufenden Verhandlungen zwischen den großen Volkswirtschaften entwickeln werden. Der Weg zur wirtschaftlichen Erholung ist mit Unsicherheiten gepflastert, doch eine positive Entwicklung könnte einen Wendepunkt in der aktuellen Krise darstellen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu bestimmen, ob die Weltwirtschaft in der Lage sein wird, die Herausforderungen zu meistern und auf einen stabilen Wachstumspfad zurückzukehren.