Die Erfolge im Kampf gegen die Wildtierkriminalität stehen auf der Kippe. Nachdem Malawi 2019 einen bedeutenden Sieg gegen den illegalen Handel mit Wildtieren errungen hatte, drohen nun finanzielle Kürzungen seitens der US-Regierung, diesen Fortschritt zu gefährden. Die Festnahme von mehr als einem Dutzend Mitgliedern der chinesisch geführten “Lin-Zhang-Gang”, die in den letzten Jahren als eines der aktivsten Syndikate in Südafrika galt, wurde auf großzügige finanzielle Unterstützung durch die USA zurückgeführt. Doch ein abruptes Ende dieser Hilfen könnte die fragile Situation der Wildtiere in Malawi und darüber hinaus weiter verschärfen.
Die Operationen, die zur Zerschlagung des Lin-Zhang-Syndikats führten, wurden durch Informationen und Ressourcen unterstützt, die durch amerikanische Mittel bereitgestellt wurden. Laut Berichten sind die US-Finanzmittel entscheidend für die Ausrüstung und Schulung von Einsatzkräften im Kampf gegen die Wildtierkriminalität. Die plötzlichen Kürzungen haben die Hoffnungen auf eine weitere Reduzierung des illegalen Handels mit Wildtieren, der Schätzungen zufolge jährlich zwischen 7 und 23 Milliarden Dollar wert ist, stark beeinträchtigt.

Hintergründe und Kontext
Im Jahr 2019 war Malawi ein leuchtendes Beispiel für den Erfolg in der Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels. Die Festnahmen von Kriminellen, die im Besitz von Hunderten von Elefantenstoßzähnen, Nashornhörnern und Schuppen von Schuppentieren waren, waren ein klarer Beweis für die Fortschritte, die das Land gemacht hatte, oft unterstützt durch internationale Gebermittel. Brighton Kumchedwa, Direktor der malawischen Abteilung für Nationalparks und Wildtiere, betonte die Bedeutung dieser Unterstützung, indem er erklärte, dass solche Erfolge ohne die finanzielle Hilfe der USA "nicht möglich gewesen wären".
Die US-Regierung hat über die Jahre Milliarden in den Kampf gegen Wildtierkriminalität investiert. Diese Investitionen wurden oft durch Gesetze wie das Endangered Species Act und spezifische Programme für gefährdete Arten wie afrikanische Elefanten und Nashörner gerechtfertigt. Diese Gesetzeslage legt fest, dass Mittel zur Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels bereitgestellt werden müssen, was die aktuellen Kürzungen der Regierung in einem fragwürdigen Licht erscheinen lässt.
Doch die neue Administration unter Donald Trump hat diese Programme abrupt geschlossen. Die Schließung von USAID und die damit verbundenen finanziellen Einschnitte haben nicht nur die Arbeit in Malawi in Gefahr gebracht, sondern auch in vielen anderen Ländern, die auf amerikanische Hilfe angewiesen sind.

Investigative Enthüllungen
Die finanziellen Einschnitte haben nicht nur unmittelbare Konsequenzen für die Wildtierkriminalität in Malawi. Experten warnen, dass diese Kürzungen auch die Bemühungen in anderen Ländern destabilisieren könnten. Andrea Crosta, Gründer von Earth League International, einer NGO, die sich mit der Untersuchung von Wildtierkriminalität befasst, erklärte, dass weniger Unterstützung durch NGOs und Regierungen, die von den USA unterstützt werden, den chinesischen transnationalen Netzwerken mehr Möglichkeiten geben wird, zu operieren.
Die Verlagerung der Ressourcen könnte bedeuten, dass weniger Druck auf die chinesische Regierung ausgeübt wird, ihre eigenen Gesetze zur Bekämpfung des Wildtierhandels durchzusetzen. Crosta betonte, dass die US-Regierung, durch ihre Disengagement-Politik, auch die internationale Diplomatie in Bezug auf den illegalen Handel mit Wildtieren schwächt. In der Vergangenheit hat die Unterstützung durch die USA es ermöglicht, Druck auf andere Länder auszuüben, um eine gemeinsame Front gegen den illegalen Wildtierhandel zu bilden. Dieses Momentum droht nun zu erodieren.
Ein Beispiel für diese erodierende Unterstützung ist die Arbeit von APOPO, einer Non-Profit-Organisation, die afrikanische Ratten einsetzt, um Wildtierprodukte an Flughäfen zu erkennen. Die Organisation hatte kürzlich 100.000 USD von USAID erhalten, um ihre Programme auszuweiten. Diese Mittel sind nun in Gefahr, was zu einem Rückschritt in der Bekämpfung des illegalen Handels führen könnte.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Reaktionen auf die Finanzkürzungen sind alarmierend. Wildlife-Behörden und Umweltschützer in Malawi beschreiben die aktuelle Situation als “schwierig” und warnen vor dem Verlust an Fortschritt, den sie in den letzten Jahren erzielt haben. Kumchedwa, der Direktor der malawischen Wildtierbehörde, fürchtet, dass die Verhaftungen und Erfolge gegen das Lin-Zhang-Syndikat nun in den Hintergrund gedrängt werden, wenn die notwendige Unterstützung entfällt.
Die Kürzungen haben auch zu einer Spirale von Unsicherheiten und Ängsten geführt. Viele Organisationen, die sich für den Schutz gefährdeter Arten einsetzen, befürchten, dass die Zunahme des illegalen Handels mit Wildtieren die Artenvielfalt weiter gefährdet und viele Tiere an den Rand der Ausrottung bringt. Der illegale Handel hat bereits katastrophale Folgen für viele Arten, und die Unsicherheit über die zukünftigen finanziellen Mittel könnte die Situation noch verschlimmern.
Die globale Gemeinschaft hat auf diese Entwicklungen mit Besorgnis reagiert. Konferenzen und internationale Foren, die sich mit dem Thema Wildtierkriminalität befassen, wurden von den Einschnitten in den US-Haushalt überschattet. Die Diskussionen über die Notwendigkeit einer stärkeren internationalen Zusammenarbeit zur Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels werden lauter, doch ohne die Schlüsselrolle der USA in diesem Bereich bleibt die Zukunft ungewiss.
Zukünftige Entwicklungen
Die Herausforderungen, vor denen Malawi und andere Länder stehen, könnten sich weiter zuspitzen, wenn die US-Regierung an ihren Kürzungen festhält. Experten befürchten, dass die Kriminalitätsraten im Zusammenhang mit Wildtieren steigen werden, da die Täter weniger Druck von den Behörden zu erwarten haben. Diejenigen, die im illegalen Handel tätig sind, sehen in dieser Unsicherheit eine Gelegenheit, ihre Geschäfte auszubauen und sich ungestört zu bewegen.
Die Frage, die sich nun stellt, ist, wie die internationale Gemeinschaft reagieren wird. Während einige Länder möglicherweise ihre eigenen Ressourcen mobilisieren, ist die Rolle der USA für den erfolgreichen Kampf gegen die Wildtierkriminalität unverzichtbar. Sollte die US-Regierung nicht umdenken und ihre Unterstützung wiederherstellen, befürchten viele, dass der illegale Wildtierhandel weiter blühen wird und die Fortschritte, die in den letzten Jahren erzielt wurden, verloren gehen.
Die Dringlichkeit, diesen Trend umzukehren, ist klar. Die Zeit drängt, und die Weltgemeinschaft muss zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass das, was in Malawi und anderen Ländern erreicht wurde, nicht in Vergessenheit gerät. Der Schutz unserer Wildtiere ist nicht nur eine regionale, sondern eine globale Verantwortung. Ohne die notwendigen Mittel und den politischen Willen könnte die Bekämpfung der Wildtierkriminalität bald nur noch eine ferne Erinnerung sein.