Die Bemühungen zur Bekämpfung der Wildtierkriminalität stehen vor einer ernsthaften Bedrohung, nachdem die US-Regierung unter der Trump-Administration drastische Kürzungen bei den Fördermitteln für Naturschutzprojekte beschlossen hat. Diese Einschnitte könnten die Fortschritte gefährden, die Länder wie Malawi in den letzten Jahren erzielt haben, um gegen das florierende illegale Geschäft mit Wildtieren vorzugehen.
Im Jahr 2019 feierte Malawi einen bedeutenden Erfolg im Kampf gegen den illegalen Handel mit Wildtieren. Durch gezielte Ermittlungsoperationen konnten über ein Dutzend Mitglieder der „Lin-Zhang-Gang“, eines der aktivsten Schmugglersyndikate in Südafrika, verhaftet werden. Diese Täter hatten Hunderte von Elefantenstoßzähnen, Nashornhörnern, Schuppen von Schuppentieren und Nilpferdzähnen in ihrem Besitz, was die Schwere der Kriminalität unterstreicht. Die Verurteilungen, die zwischen 18 Monaten und 14 Jahren Haft lagen, wurden als Meilenstein in der wachsenden Kapazität Malawis zur Bekämpfung von Wildtierkriminalität gefeiert.
Laut Brighton Kumchedwa, dem Direktor der Abteilung für Nationalparks und Wildtiere in Malawi, wären solche Erfolge ohne die Unterstützung internationaler Geldgeber nicht möglich gewesen. US-amerikanische Mittel, die durch Nichtregierungsorganisationen in Malawi flossen, halfen dabei, die Einsatzkräfte vor Ort auszurüsten und die Wildtiergesetze zu stärken. Doch die abrupten Kürzungen stellen nun einen Rückschlag dar, der die Errungenschaften gefährden könnte, die seit Jahren hart erkämpft wurden.

Hintergründe und Kontext
Die illegale Wildtierkriminalität stellt laut Schätzungen die viertgrößte kriminelle Unternehmung weltweit dar, mit einem Wert zwischen 7 und 23 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Diese kriminellen Aktivitäten tragen maßgeblich zur globalen Aussterberate von Tierarten bei, was die Dringlichkeit des Themas unterstreicht. Der US-Kongress hatte über Gesetze wie den Endangered Species Act und artenspezifische Statuten, die sich auf afrikanische Elefanten, große Menschenaffen, Meeresschildkröten sowie Tiger und Nashörner konzentrieren, Mittel bereitgestellt, um diese Bedrohung zu bekämpfen.
Die jüngsten Einschnitte im US-Haushalt betreffen insbesondere die USAID und die Programme des US-Fischereidienstes (USFWS) sowie des Büros für internationale Drogenbekämpfung und Strafverfolgung (INL). Diese Programme hatten erhebliche Mittel zur Verfügung gestellt, um das illegale Wildtiergeschäft zu bekämpfen und die betroffenen Länder zu unterstützen. Kritiker der Kürzungen argumentieren, dass die plötzliche Stoppung der finanziellen Unterstützung illegale Netzwerke ermutigen und die ohnehin schon gefährdeten Arten weiter in Bedrängnis bringen könnte.
„Es ist einfach eine Rückkehr zu Jahrzehnten an Fortschritten“, sagte Sulma Warne, die früher als technische Beraterin für das Programm „End Wildlife Crime“ bei der USAID tätig war, das nach den Kürzungen eingestellt wurde. „Die Schmuggler werden mehr Spielraum haben, und das wird viele Arten zurück auf den Weg zur Ausrottung bringen.“ Diese warnenden Worte verdeutlichen die ernsthaften Folgen, die die Kürzungen für den Naturschutz haben können.

Investigative Enthüllungen
Die Rolle von US-amerikanischen Organisationen im Kampf gegen Wildtierkriminalität kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Finanzierung hat es Ländern wie Malawi ermöglicht, spezialisierte Einheiten zu schaffen, die sich mit Wildtierverbrechen beschäftigen, und hat dazu beigetragen, lokale Gemeinschaften in die Überwachung und den Schutz ihrer natürlichen Ressourcen einzubeziehen. Interne Dokumente zeigen jedoch, dass die finanziellen Mittel in den kommenden Jahren drastisch gesenkt werden könnten. Dies könnte bedeuten, dass viele Programme eingestellt werden müssen, was sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene katastrophale Folgen haben wird.
Ein Beispiel hierfür ist die Organisation APOPO, die kürzlich 100.000 US-Dollar von USAID erhalten hat, um ein Programm zu erweitern, bei dem afrikanische Ratten zur Entdeckung von Wildtierprodukten an Flughäfen eingesetzt werden. Dieses innovative Projekt könnte nun in Gefahr sein, was die Fähigkeiten zur Bekämpfung des Wildtierhandels weiter einschränken würde. „Die Abschaltungen bei USAID bedrohen nicht nur unsere Programme, sondern auch die Kapazität unserer Partner vor Ort“, sagte ein Vertreter der Organisation.
Die Reaktionen auf die Kürzungen sind gemischt. Während einige Regierungsvertreter in den USA die Entscheidung als notwendig ansehen, um Haushaltskürzungen durchzusetzen, warnen Experten davor, dass dies die Macht und den Einfluss der chinesischen organisierten Kriminalität im Bereich des Wildtierhandels stärken könnte. „Weniger Aktivitäten im Bereich der Wildtierkriminalität, unterstützt durch NGOs und globale Regierungsbehörden, bedeutet mehr Möglichkeiten für transnationale Schmuggelnetzwerke“, erklärt Andrea Crosta, der Gründer von Earth League International.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Auswirkungen der Kürzungen sind bereits spürbar. In Malawi und anderen betroffenen Ländern sehen sich Wildtierbeamte mit einem Mangel an Ressourcen konfrontiert, um die bestehenden Gesetze durchzusetzen und die Wildtierpopulationen zu schützen. Die Weltwildlife-Stiftung hat berichtet, dass viele der lokalen Initiativen, die in den letzten Jahren erfolgreich waren, nun in Gefahr sind, ihre Finanzierung zu verlieren, was die Bemühungen um den Schutz gefährdeter Arten gefährdet.
Die internationale Gemeinschaft reagiert zunehmend alarmiert auf diese Entwicklungen. Eine Vielzahl von Umweltschutzorganisationen hat sich zusammengeschlossen, um einen Aufruf an die US-Regierung zu richten, die Kürzungen zu überdenken und die Unterstützung für den Naturschutz zu priorisieren. Diese Organisationen argumentieren, dass die Bekämpfung des Wildtierhandels nicht nur eine Frage des Naturschutzes ist, sondern auch im Einklang mit den globalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels und der Erhaltung der biologischen Vielfalt steht.
Zukünftige Entwicklungen
Die Zukunft der internationalen Bemühungen zur Bekämpfung von Wildtierkriminalität steht auf der Kippe. Die anhaltenden Kürzungen der US-Fördermittel könnten nicht nur die Fortschritte, die in Ländern wie Malawi erzielt wurden, gefährden, sondern auch die gesamte globalen Strategie zur Bekämpfung der Wildtierkriminalität untergraben. Fachleute warnen, dass ohne sofortige Maßnahmen die Welt vor einem noch nie dagewesenen Rückschlag im Naturschutz stehen könnte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die angespannten finanziellen Bedingungen und die Unsicherheiten über zukünftige Unterstützungen eine ernsthafte Bedrohung für den Naturschutz darstellen. Regierungen und NGOs müssen zusammenarbeiten, um innovative Lösungen zu finden, um den illegalen Wildtierhandel zu bekämpfen und die Artenvielfalt für zukünftige Generationen zu bewahren. Die globalen Bemühungen dürfen nicht den politischen Wellen zum Opfer fallen, die letztlich die Grundlagen unserer Umwelt beeinträchtigen könnten.