Weniger als 10% der seit Oktober in ICE-Haft genommenen Einwanderer hatten schwerwiegende Straftaten, zeigen interne Daten.

Weniger als 10% der seit Oktober in ICE-Haft genommenen Einwanderer hatten schwerwiegende Straftaten, zeigen interne Daten In den letzten Monaten hat die Trump-Administration die Razzien von Einwanderungsbehörden in Los Angeles und im ganzen Land...

Weniger als 10% der seit Oktober in ICE-Haft genommenen Einwanderer hatten schwerwiegende Straftaten, zeigen interne Daten.

Weniger als 10% der seit Oktober in ICE-Haft genommenen Einwanderer hatten schwerwiegende Straftaten, zeigen interne Daten

In den letzten Monaten hat die Trump-Administration die Razzien von Einwanderungsbehörden in Los Angeles und im ganzen Land intensiviert. Dabei betonen hochrangige Beamte die Festnahme von Einwanderern, die wegen schwerer Verbrechen wie Mord, Körperverletzung und Vergewaltigung verurteilt wurden, und beschreiben sie als „barbarische“ Kriminelle, die „Terror“ in amerikanische Gemeinschaften gebracht haben. Doch interne Regierungsdokumente, die von CNN erhalten wurden, legen nahe, dass nur ein kleiner Bruchteil der Migranten, die seit Oktober in die Obhut von Immigration and Customs Enforcement (ICE) genommen wurden, tatsächlich wegen schwerer Gewalt- oder Sexualverbrechen verurteilt war.

Über 75 % der Personen, die im Haushaltsjahr 2025 in ICE-Gewahrsam genommen wurden, hatten keine andere strafrechtliche Verurteilung als eine wegen Einwanderungs- oder Verkehrsdelikten, gemäß den ICE-Aufzeichnungen von Oktober bis Ende Mai. Weniger als 10 % waren wegen schwerer Verbrechen wie Mord, Körperverletzung, Raub oder Vergewaltigung verurteilt. Diese Zahlen werfen ein neues Licht auf die öffentliche Wahrnehmung der Einwanderungsbehörden und deren Zielgruppe.

Tricia McLaughlin Department of Homeland Security professional image
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Hintergründe und Kontext

Die internen Daten umfassen über 185.000 Einwanderer, die in den letzten Monaten der Biden-Administration und den ersten Monaten der Trump-Administration in ICE-Gewahrsam genommen wurden. Dies schließt sowohl Personen ein, die von ICE-Agenten festgenommen wurden, als auch Personen, die von den Zoll- und Grenzschutzbehörden (CBP) festgenommen und dann in ICE-Gewahrsam überstellt wurden. Diese umfassenden Daten ermöglichen eine detaillierte Analyse der aktuellen Einwanderungspolitik und deren Auswirkungen auf die betroffenen Personen.

In einer Stellungnahme wies das Ministerium für Innere Sicherheit (DHS) die Prämisse von CNNs Fragen zurück und verwies auf Daten, die sich auf ICE-Verhaftungen in einem kürzeren Zeitraum beschränken. DHS-Assistentin Tricia McLaughlin betonte, dass ICE die „Schlimmsten der Schlimmsten“ ins Visier nehme, darunter Gangmitglieder, Mörder und Vergewaltiger. „In den ersten 100 Tagen von Präsident Trump waren 75 % der ICE-Verhaftungen kriminelle Einwanderer mit Verurteilungen oder anhängigen Anklagen“, sagte McLaughlin.

Allerdings reagierte sie nicht auf eine Anfrage zur Klärung der Art dieser Verurteilungen oder anhängigen Anklagen, was Fragen zur Transparenz und Rechenschaftspflicht aufwirft. Der Kontrast zwischen den internen Daten und der öffentlichen Kommunikation des DHS ist auffällig. In den letzten Monaten waren fast alle der in ICE- oder DHS-Pressemitteilungen genannten oder spezifisch identifizierten festgenommenen Einwanderer wegen Verbrechen abgesehen von Einwanderungsdelikten verurteilt oder beschuldigt worden. Fast zwei Drittel wurden als verurteilt oder beschuldigt schwerer Verbrechen charakterisiert.

immigration enforcement stock photo
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Investigative Enthüllungen

Die Daten zeigen ein klares Missverhältnis zwischen den behaupteten Zielen der ICE-Razzien und der tatsächlichen demografischen Zusammensetzung der Festgenommenen. Während die Trump-Administration lautstark die Festnahme von angeblichen Verbrechern propagiert, zeigt die Realität, dass eine signifikante Anzahl der Festgenommenen keine erheblichen Vorstrafen hat. Dies wirft die Frage auf, ob die derzeitige Politik nicht eher dazu dient, ein politisches Narrativ zu stützen, als tatsächlich die Sicherheit in den Gemeinden zu gewährleisten.

In Los Angeles berichten Einwanderungsanwälte, dass zunehmend Arbeiter und langjährige Bewohner ohne frühere Festnahmen oder Verurteilungen in ICE-Einsätzen festgenommen werden. „Wir sehen riesige Mengen von Menschen ohne vorherigen Kontakt mit dem Gesetz“, erklärt ein Anwalt, der anonym bleiben möchte. Diese Beobachtungen stehen im Widerspruch zu den öffentlichen Erklärungen der Behörden, die hartnäckig darauf bestehen, dass ihre Einsätze sich nur gegen die gefährlichsten Kriminellen richten.

Die von der Bundesregierung veröffentlichten Daten zeigen zudem, dass ein erheblicher Anteil der inhaftierten Einwanderer keine Vorgeschichte gewalttätiger Verbrechen aufweist. Die bisherige Darstellung der Verwaltung, die sich auf laute und sensationelle Darstellungen von „kriminellen Einwanderern“ konzentriert, klammert die Wahrheit über die Mehrheit der Betroffenen aus. Diese Diskrepanz wird umso deutlicher, wenn man die steigenden Zahlen der Einwanderer betrachtet, die ohne schwere Vorstrafen inhaftiert werden.

Weniger als 10% der seit Oktober in ICE-Haft genommenen Einwanderer hatten schwerwiegende Straftaten...
Weniger als 10% der seit Oktober in ICE-Haft genommenen Einwanderer hatten schwerwiegende Straftaten...

Auswirkungen und Reaktionen

Die politischen Konsequenzen dieser Diskrepanz sind erheblich. Der Fokus der Trump-Administration auf angebliche „kriminelle Einwanderer“ hat zu einem Klima der Angst unter den Einwanderergemeinschaften geführt. Viele Menschen, die jahrelang in den USA leben und arbeiten, fühlen sich nun bedroht und unsicher. Die Auswirkungen dieser Politik sind nicht nur rechtlicher Natur, sondern betreffen auch die sozialen Strukturen und das tägliche Leben der Betroffenen.

Die Tatsache, dass über 75 % der in ICE-Haft genommenen Personen keine schweren Verurteilungen haben, wirft grundlegende Fragen über die Rechtmäßigkeit und Ethik dieser Razzien auf. Sind diese Einsätze wirklich notwendig, um die Sicherheit zu gewährleisten, oder dienen sie lediglich als politische Waffe in einem größeren Kampf um die öffentliche Meinung?

Einige Organisationen und Aktivisten haben begonnen, sich gegen diese Praktiken zu wehren. Sie organisieren Proteste und fordern mehr Transparenz und Verantwortung von den Behörden. Die Reaktionen der Gemeinschaften in Los Angeles und darüber hinaus zeigen, dass viele Menschen nicht länger bereit sind, die ständige Bedrohung durch ICE hinzunehmen.

Zukünftige Entwicklungen

Die Zukunft der Einwanderungspolitik in den USA bleibt ungewiss. Angesichts der internen Daten, die die Behauptungen der Trump-Administration in Frage stellen, könnte ein verstärkter öffentlicher Druck zu einer Neubewertung der aktuellen Razzien führen. Es bleibt abzuwarten, ob die Administration bereit ist, Änderungen vorzunehmen oder ob sie an ihrer aggressiven Linie festhält.

Die Debatte über Einwanderung und öffentliche Sicherheit wird weiterhin ein zentrales Thema in der amerikanischen Politik bleiben. Während sich die Behörden weiterhin auf die vermeintlichen „schlimmsten der schlimmsten“ konzentrieren, wird die Realität der Erfahrungen der Einwanderer in den USA, die in der Regel in ihrer Gemeinschaft verwurzelt sind, immer wichtiger werden. Der Druck auf die Regierung, verantwortungsbewusste Politiken zu entwickeln, wird zunehmen, insbesondere im Angesicht der wachsenden öffentlichen Sensibilisierung für die menschlichen Geschichten hinter den Statistiken.

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