Westliche Unternehmen zahlten Berichten zufolge mindestens 46 Milliarden Dollar an Steuern an Russland während des umfassenden Krieges in der Ukraine

Laut einer jüngsten Untersuchung von Follow the Money haben westliche Unternehmen in den letzten drei Jahren mindestens 40 Milliarden Euro (46 Milliarden Dollar) an Steuern an Russland gezahlt. Diese Zahl repräsentiert fast ein Drittel des...

Westliche Unternehmen zahlten Berichten zufolge mindestens 46 Milliarden Dollar an Steuern an Russland während des umfassenden Krieges in der Ukraine

Laut einer jüngsten Untersuchung von Follow the Money haben westliche Unternehmen in den letzten drei Jahren mindestens 40 Milliarden Euro (46 Milliarden Dollar) an Steuern an Russland gezahlt. Diese Zahl repräsentiert fast ein Drittel des russischen Verteidigungshaushalts für 2025 und wirft kritische Fragen über die Wirksamkeit der westlichen Sanktionen auf.

Von den 20 größten ausländischen Unternehmen, die in Russland Steuern zahlen, stammen siebzehn aus G7- und EU-Ländern, den wichtigsten internationalen Unterstützern der Ukraine, berichtet das investigative Portal unter Berufung auf einen früheren Bericht der Kyiv School of Economics (KSE) und der B4Ukraine-Assoziation. Diese Informationen legen nahe, dass ausländische Unternehmen, die weiterhin in Russland tätig sind, eine entscheidende Lebensader für die Kriegskasse Russlands darstellen, trotz westlicher Sanktionen und explodierender Kriegsausgaben.

Raiffeisen Bank Russia 2023 professional photograph
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Hintergründe und Kontext

Nach Berichten der KSE haben sich nur 472 von über 4.000 ausländischen Unternehmen seit dem Ausbruch des umfassenden Krieges in der Ukraine 2022 aus Russland zurückgezogen, während 1.360 ihre Aktivitäten eingeschränkt haben. Dies verdeutlicht die anhaltende wirtschaftliche Verbindung zwischen Russland und westlichen Unternehmen, trotz des Drucks, den Krieg zu beenden.

Die österreichische Bank Raiffeisen bleibt der größte europäische Steuerzahler in Russland, mit 457 Millionen Euro (522 Millionen Dollar), die allein im Jahr 2023 gezahlt wurden. Insgesamt erzielten US-amerikanische Unternehmen die größten Einnahmen für Russland, gefolgt von deutschen Wirtschaftsunternehmen. Diese Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die komplexen internationalen Wirtschaftsbeziehungen im Kontext geopolitischer Spannungen.

Unternehmen wie die Philip Morris Tabakgesellschaft, PepsiCo, UniCredit Bank und Mars haben weiterhin zur russischen Staatskasse beigetragen. Dies ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass westliche Regierungen laut dem Oxford Academic rund 170 Milliarden Dollar an Militärhilfe an die Ukraine bereitgestellt haben, um der russischen Aggression entgegenzuwirken.

conceptual image foreign companies Russia stock photo
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Investigative Enthüllungen

Die Erklärungen der Unternehmen für ihre anhaltende Präsenz in Russland sind vielfältig. Einige argumentieren, dass ihre Produkte für die russischen Verbraucher unverzichtbar sind, während andere Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Mitarbeiter geltend machen. Diese Gründe werfen Fragen zu den ethischen Verpflichtungen von Unternehmen in konfliktbetroffenen Regionen auf.

Zusätzlich erschwert Russland den Unternehmen den Ausstieg aus seinem Markt. So dürfen sie ihre Vermögenswerte nur zu extrem niedrigen Preisen verkaufen. Zudem hat Russland bereits Vermögenswerte einiger Unternehmen, die im Land geblieben sind, direkt beschlagnahmt. Diese Praktiken werfen ein kritisches Licht auf die Herausforderungen, mit denen internationale Unternehmen konfrontiert sind, die versuchen, sich aus Russland zurückzuziehen.

Unternehmen, die sich entschieden haben, den Markt zu verlassen, mussten Berichten zufolge über 170 Milliarden Dollar an Abschreibungen und Austrittssteuern zahlen. Diese erheblichen finanziellen Belastungen verdeutlichen die wirtschaftlichen Herausforderungen, die mit einem Rückzug aus dem russischen Markt verbunden sind.

Westliche Unternehmen zahlten Berichten zufolge mindestens 46 Milliarden Dollar an Steuern an Russla...
Westliche Unternehmen zahlten Berichten zufolge mindestens 46 Milliarden Dollar an Steuern an Russla...

Auswirkungen und Reaktionen

Russischer Präsident Wladimir Putin hat zu Strafmaßnahmen gegen westliche Unternehmen aufgerufen, die weiterhin in Russland tätig sind, und erklärt, sie müssten im Zuge dessen "erdrosselt" werden. Trotz dieser Rhetorik sucht Russland weiterhin nach Wegen, um mit ausländischen Unternehmen wieder ins Geschäft zu kommen. Im Februar wies Putin seine Regierung an, sich auf die potenzielle Rückkehr westlicher Unternehmen vorzubereiten.

Überraschenderweise sind jedoch keine formellen Anfragen von Unternehmen eingegangen, die eine Wiederaufnahme ihrer Geschäfte in Russland anstreben. Dmitry Medvedev, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates und ehemaliger Präsident, hat diese Information bestätigt. Diese Entwicklungen unterstreichen die Unsicherheiten und die Dynamik der internationalen Wirtschaftsbeziehungen im Kontext des Krieges.

Während die Regierungen der westlichen Welt Sanktionen verhängen, um Russland wirtschaftlich zu bestrafen, zeigen die Handlungen dieser Unternehmen, dass wirtschaftliche Interessen und geopolitische Konflikte oft in einem komplizierten Spannungsfeld existieren.

Zukünftige Entwicklungen

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und westlichen Unternehmen stehen vor ungewissen Zeiten. Die Frage bleibt, ob westliche Sanktionen genügend Druck erzeugen können, um Russlands Kriegsmaschinerie effektiv zu bremsen, oder ob wirtschaftliche Interessen der Unternehmen weiterhin überwiegen werden.

Mit der anhaltenden Unsicherheit im geopolitischen Klima wird die zukünftige Interaktion zwischen internationalen Unternehmen und Russland eine zentrale Rolle spielen. Beobachter fragen sich, welche Maßnahmen die internationale Gemeinschaft ergreifen könnte, um die Unterstützung des Krieges durch westliche Unternehmen zu unterbinden.

In der Zwischenzeit wird die internationale Gemeinschaft weiterhin die Notwendigkeit abwägen müssen, wirtschaftliche Interessen mit den ethischen Implikationen globaler Konflikte in Einklang zu bringen.

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