Einleitung
In den letzten Wochen hat die Debatte um das von den Republikanern vorgeschlagene Gesetz „One Big Beautiful Bill“ in den USA an Intensität zugenommen. Eine aktuelle Analyse des Congressional Budget Office (CBO) zeigt, dass dieses Gesetz nicht nur die finanziellen Mittel für die ärmsten Haushalte verringern wird, sondern gleichzeitig den reichsten Haushalten zugutekommt. Diese Entwicklungen haben nicht nur Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft, sondern werfen auch Fragen zur globalen wirtschaftlichen Gerechtigkeit auf, insbesondere in Bezug auf die europäischen Märkte.
Wesentliche Inhalte des Gesetzes
Das Gesetz sieht vor, etwa 1 Billion US-Dollar an Einsparungen im Medicaid-Programm und im Supplemental Nutrition Assistance Program (SNAP) zu erzielen, um damit 3,8 Billionen US-Dollar an Steuersenkungen zu finanzieren, die vor allem den wohlhabenden Amerikanern zugutekommen sollen. Laut den Schätzungen des CBO wird sich das Einkommen der ärmsten 10 Prozent der Haushalte bis 2027 um 2 % und bis 2033 um 4 % verringern, während die Ressourcen der reichsten Haushalte um 4 % bzw. 2 % steigen werden [1].
Folgen für die ärmsten Haushalte
Die Einschnitte in wichtige Programme wie Medicaid und SNAP stellen eine erhebliche Belastung für einkommensschwache Haushalte dar. Der CBO schätzt, dass die Zahl der Medicaid-Empfänger um mehr als 7 Millionen sinken könnte, was zu einer signifikanten Verschlechterung der Gesundheitsversorgung für viele Menschen führen würde. Diese Entwicklung könnte auch in Europa als Warnsignal wahrgenommen werden, da sie die Diskussion über soziale Sicherungssysteme anheizt.
Vorteile für die Reichen
Im Gegensatz dazu profitieren die oberen Einkommensschichten von Steuererleichterungen, die durch diese Gesetzesänderungen ermöglicht werden. Kritiker, einschließlich führender Demokraten wie Hakeem Jeffries und Brendan Boyle, argumentieren, dass dies eine klare Umverteilung von Ressourcen von den ärmsten zu den reichsten Haushalten darstellt und die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnet [2].
Auswirkungen auf die europäischen Märkte
Die Auswirkungen dieser politischen Entscheidungen in den USA könnten auch die europäischen Märkte beeinflussen. Ein anhaltendes Ungleichgewicht in der Einkommensverteilung könnte zu einem Rückgang der Nachfrage nach Importen aus Europa führen, was negative Folgen für die europäische Wirtschaft haben könnte. Zudem könnten europäische Länder, die ähnliche soziale Sicherungssysteme haben, sich gezwungen sehen, ihre eigenen Politiken zu überdenken, um soziale Spannungen zu vermeiden.
Fazit
Die Analyse des CBO zu den Auswirkungen des „One Big Beautiful Bill“ zeigt deutlich, dass die geplanten Gesetzesänderungen vor allem den wohlhabenden Amerikanern zugutekommen werden, während die ärmsten Haushalte zurückgelassen werden. Diese Entwicklung könnte nicht nur die US-amerikanische Gesellschaft spalten, sondern auch weitreichende Konsequenzen für die globalen Märkte, einschließlich der europäischen, haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation weiterentwickeln wird und welche politischen Maßnahmen möglicherweise als Reaktion darauf ergriffen werden.
Quellen
- [1] Economic Analysis Shows 'Big, Beautiful Bill' Taking From Poor, Giving ... (https://www.huffpost.com/entry/cbo-big-beautiful-bill-medicaid-snap_n_682d415ae4b09b7e5013308f)
- [2] Republicans moving ahead with Trump's 'big' bill of tax breaks and ... (https://apnews.com/article/senate-budget-tax-cuts-spending-gop-trump-c43bae18e39cd7a819099376c2aee789)
- [3] Trump's 'One Big, Beautiful Bill' With Trillions in Tax Cuts: GOP ... (https://www.kiplinger.com/taxes/trump-pushes-for-one-bill-with-focus-on-tax-cuts)
- [4] House Passes Budget Resolution to Advance One, Big Beautiful Bill That ... (https://waysandmeans.house.gov/2025/02/25/house-passes-budget-resolution-to-advance-one-big-beautiful-bill-that-will-deliver-tax-relief-to-working-families/)
- [5] Giving to the rich and taking from the poor - Economic Policy Institute (https://www.epi.org/publication/giving_to_the_rich_and_taking_from_the_poor/)
Über den Autor
Der Autor dieses Artikels ist Lukas Schneider, ein erfahrener Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt auf internationaler Handelspolitik und Technologiemärkten.
