Zwei Männer wegen Raubüberfalls auf Goldtoilette im Wert von 4,8 Millionen Pfund verurteilt

Zwei Männer wegen Raubüberfalls auf Goldtoilette im Wert von 4,8 Millionen Pfund verurteilt In einem spektakulären und dreisten Raubüberfall wurden zwei Männer verurteilt, die im September 2019 eine 4,8 Millionen Pfund teure Goldtoilette aus einer...

Zwei Männer wegen Raubüberfalls auf Goldtoilette im Wert von 4,8 Millionen Pfund verurteilt

Zwei Männer wegen Raubüberfalls auf Goldtoilette im Wert von 4,8 Millionen Pfund verurteilt

In einem spektakulären und dreisten Raubüberfall wurden zwei Männer verurteilt, die im September 2019 eine 4,8 Millionen Pfund teure Goldtoilette aus einer Kunstausstellung im Blenheim Palace gestohlen hatten. Der Überfall ereignete sich nur Stunden nach einer glamourösen Eröffnungsfeier, als die Täter mit roher Gewalt in die Ausstellung eindrangen und die funktionale Toilette aus 18-karätigem, solidem Gold entwendeten.

James 'Jimmy' Sheen, 40, bekannte sich im Jahr 2024 schuldig zu Einbruch, dem Übertragen von kriminellem Eigentum und Verschwörung. Sein Komplize, Michael Jones, 39, wurde im März dieses Jahres wegen Einbruchs verurteilt. Die beiden Männer, die aus Oxford stammen, wurden zu vier Jahren beziehungsweise zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

Während der Urteilsverkündung am Freitag beschrieb Richter Ian Pringle KC den Überfall als „wagemutig und dreist“, der nicht mehr als fünfeinhalb Minuten in Anspruch nahm. Die Toilette, die Teil einer Ausstellung des italienischen Konzeptkünstlers Maurizio Cattelan war, trug den Titel „America“ und war erst kurz zuvor der Öffentlichkeit präsentiert worden.

James Jimmy Sheen Oxford Crown Court
James Jimmy Sheen Oxford Crown Court

Der Überfall und die Ermittlungen

Die Umstände des Überfalls waren ebenso schockierend wie die Beute selbst. Sheen, ein erfahrener Krimineller mit einer langen Liste von Vorstrafen, galt als einer der Hauptakteure. Die Polizei fand seine DNA am Tatort sowie Goldfragmente in seiner Kleidung. Darüber hinaus wurden bei einer Durchsuchung seines Handys zahlreiche belastende Nachrichten entdeckt, die seine Verwicklung in den Raub belegen.

Die Ermittler konnten aus den Nachrichten des Handys entnehmen, dass Sheen mit Fred Doe, einem Geschäftsmann aus Berkshire, kommunizierte, der im März wegen Verschwörung zum Verkauf des Goldes verurteilt wurde. Die Komplexität der Nachrichten, die eine Mischung aus Code, Romani-Slang und Cockney-Reimslang beinhalteten, stellte die Juroren vor eine Herausforderung. In einer Nachricht bestätigte Sheen, dass er im Besitz eines Teils der Goldtoilette sei und verwendete dabei das Wort „Auto“ als Code für Gold: „Das Auto ist, was es ist, Kumpel, oder? Das Auto ist so gut wie Geld.“

Innerhalb von zwei Wochen nach dem Überfall hatte Sheen bereits 20 kg Gold – etwa ein Fünftel des Gesamtgewichts der Toilette – an einen unbekannten Käufer in Birmingham verkauft und dafür 520.000 Pfund erhalten. Diese schnelle Geldbeschaffung zeigt nicht nur die Dreistigkeit der Täter, sondern auch die Schwierigkeiten der Behörden, die Spur des Goldes zurückzuverfolgen.

stock photo art theft concept
stock photo art theft concept

Die Rolle der Angeklagten

Richter Pringle stellte in seiner Urteilsverkündung fest, dass Sheen derjenige war, der mit einem Vorschlaghammer die Toilette von den Wasseranschlüssen abtrennte. Seine vorherigen Vergehen, die sich über mehrere Jahre erstreckten, machten ihn zu einem wiederholten Straftäter. Er war bereits zu einer 19-jährigen Haftstrafe verurteilt worden, die er nun zusätzlich zu seiner neuen Strafe für den Goldraub absitzen muss. Die Polizei hatte festgestellt, dass Sheen mindestens sechs Mal seit 2005 inhaftiert war und für organisierte Verbrechensnetzwerke verantwortlich war, die über 5 Millionen Pfund durch Betrug und Diebstahl erlangten – Geld, das die Behörden größtenteils nicht zurückgeholt hatten.

Jones, der für Sheen als Dachdecker arbeitete, hatte ebenfalls eine lange Liste von Vorstrafen, und in der Woche vor dem Überfall hatte er die Toilette zweimal aufsucht. Am Vortag des Überfalls hatte er auf Anweisung von Sheen eine Zeitspanne über die Website von Blenheim gebucht, um die Toilette zu benutzen. Während seines Aufenthalts im Kabinett machte Jones Fotos von der Goldtoilette und dem Schloss an der Tür. Während des Prozesses bezeichnete er das Erlebnis als „prächtig“.

Richter Pringle erklärte, dass Jones' Rolle darin bestand, vorab Informationen über die Lage der Toilette zu sammeln und den schnellsten Fluchtweg aus dem Palast zu ermitteln. „Ich habe keinerlei Zweifel, dass du genau das getan hast“, sagte der Richter zu Jones.

Zwei Männer wegen Raubüberfalls auf Goldtoilette im Wert von 4,8 Millionen Pfund verurteilt high qua...
Zwei Männer wegen Raubüberfalls auf Goldtoilette im Wert von 4,8 Millionen Pfund verurteilt high qua...

Die Reaktionen auf das Urteil

Nach der Urteilsverkündung äußerte sich Det Supt Bruce Riddell von der Thames Valley Police und bezeichnete Sheen als die treibende Kraft hinter dem Einbruch, dessen Motiv es war, „Geld um jeden Preis zu verdienen“. Jones habe ebenfalls eine entscheidende Rolle gespielt, indem er die Vorbereitungen für den Überfall getroffen habe.

Die Reaktionen auf den Überfall und die Urteile spiegeln die Schockiertheit der Öffentlichkeit wider. Ein Kunstwerk, das für seine Schönheit und seinen Wert geschätzt wurde, war zum Ziel von Kriminellen geworden, die bereit waren, alles zu riskieren, um Geld zu verdienen. Die Frage bleibt, wie oft Kunstwerke und andere wertvolle Gegenstände in ähnlicher Weise bedroht werden.

Die menschlichen Auswirkungen

Die Folgen des Überfalls sind nicht nur rechtlicher, sondern auch gesellschaftlicher Natur. Menschen, die in der Nähe von Blenheim Palace leben oder arbeiten, sehen sich nicht nur mit einem Anstieg der Sicherheitsbedenken konfrontiert, sondern auch mit der Frage, was dies für die Zukunft von Ausstellungen und Veranstaltungen bedeutet. Die Sicherheitsvorkehrungen könnten strenger und kostenintensiver werden, was für viele lokale Unternehmen und Kunstliebhaber eine Herausforderung darstellt.

Darüber hinaus wirft der Überfall Fragen über das Verantwortungsbewusstsein der Kunstwelt auf. Wie können solche wertvollen Kunstgegenstände besser geschützt werden? Ist es notwendig, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, die möglicherweise die Zugänglichkeit der Kunst für die Öffentlichkeit einschränken?

Fazit: Ein Blick in die Zukunft

Der Raub der Goldtoilette offenbart nicht nur die Gefahren, die wertvolle Kunstwerke und kulturelle Schätze bedrohen, sondern auch die kriminellen Strukturen, die hinter solchen Taten stehen. Die Verurteilungen von Sheen und Jones sind ein Schritt in die richtige Richtung, doch die Gesellschaft muss sich weiterhin mit der Frage auseinandersetzen, wie sie Kunst und Kultur schützen kann, ohne gleichzeitig den Zugang für die breite Öffentlichkeit zu gefährden.

Die Ermittlungen zu den Verbindungen und Hintergründen des Raubüberfalls sind noch nicht abgeschlossen. Experten warnen vor der Möglichkeit, dass ähnliche Taten in Zukunft stattfinden könnten, wenn die Sicherheitsstandards nicht angehoben werden. Die Welt der Kunst steht vor der Herausforderung, sich nicht nur gegen physische Diebstähle zu schützen, sondern auch gegen die Komplexität krimineller Netzwerke, die hinter solchen Delikten stecken.

Die Geschichte des Goldraubs wird als eine der dreistesten und bemerkenswertesten in die Annalen der Kriminalität eingehen und uns daran erinnern, dass selbst in der Welt der Kunst nicht alles so sicher ist, wie es scheint.

Verwandte Artikel

Fünf Tote und mindestens 23 Verletzte bei iranischem Raketenangriff auf Nordisrael
Technologie

Fünf Tote und mindestens 23 Verletzte bei iranischem Raketenangriff auf Nordisrael

Am Samstagabend ereignete sich ein verheerender Raketenangriff auf Nordisrael, bei dem fünf Personen, darunter eine Frau und ihre zwei Töchter, getötet wurden. Die Angriffe, die von Iran ausgeführt wurden, führten zu einer Welle der Zerstörung und...

15.06.2025Weiterlesen
Israel bittet die USA um Unterstützung bei Angriffen auf Irans Nuklearstandorte, berichten Beamte gegenüber Axios.
Technologie

Israel bittet die USA um Unterstützung bei Angriffen auf Irans Nuklearstandorte, berichten Beamte gegenüber Axios.

Inmitten von wachsenden Spannungen im Nahen Osten hat Israel die USA um Unterstützung bei militärischen Operationen gegen das iranische Nuklearprogramm gebeten. Die Gespräche zwischen israelischen und amerikanischen Beamten, die am 14. Juni 2023...

15.06.2025Weiterlesen
Iranischer Kommandeur, der die Shahed-Drohnenlieferungen an Russland überwachte, bei israelischem Luftangriff getötet
Technologie

Iranischer Kommandeur, der die Shahed-Drohnenlieferungen an Russland überwachte, bei israelischem Luftangriff getötet

Iranischer Kommandeur, der die Shahed-Drohnenlieferungen an Russland überwachte, bei israelischem Luftangriff getötet Am 13. Juni 2025 bestätigte das iranische Islamische Revolutionsgarde (IRGC), dass ihr Kommandeur der Luftwaffe, Amir Ali...

15.06.2025Weiterlesen