# Kaul verklagt Trump-Administration wegen abruptem Stopp von Mitteln für psychische Gesundheit und bezeichnet es als 'schreckliche Politik'
Wisconsins Generalstaatsanwalt Josh Kaul hat sich einer multistaatlichen Klage gegen das US-Bildungsministerium angeschlossen, nachdem die Bundesregierung abrupt 1 Milliarde US-Dollar an fünfjährigen Zuschüssen, darunter 10 Millionen US-Dollar für Wisconsin, eingestellt hat, die für die Unterstützung schulbasierter Programme im Bereich psychische Gesundheit vorgesehen waren. Diese Entscheidung, die am 1. Juli 2023 bekannt gegeben wurde, hat in Bildungskreisen und unter Fachleuten für psychische Gesundheit für Bestürzung gesorgt.
Die Beendigung dieser Zuschüsse, die nach den verheerenden Schulschießereien in Parkland, Florida, 2018 und Uvalde, Texas, 2022 eingerichtet worden waren, wurde mit dem Vorwurf begründet, dass einige der geförderten Programme Themen wie systemischen Rassismus und rassenbezogenen Stress behandelten. Madi Biedermann, eine Sprecherin des Bildungsministeriums, merkte an, dass diese Programme in Konflikt mit den aktuellen politischen Vorgaben stehen.
Die Zuschüsse waren ursprünglich dazu gedacht, 14.000 Psychologen und andere Fachkräfte für psychische Gesundheit dauerhaft in Schulen einzustellen, die am dringendsten Hilfe benötigten. Diese Initiative wurde von beiden politischen Parteien unterstützt und war als eine der größten Expansionen von K-12-Programmen für psychische Gesundheit in der Geschichte Wisconsins vorgesehen. Der plötzliche Stopp der Mittel hat die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von Schülern in dem Bundesstaat stark gefährdet.

Hintergründe und Kontext
Die Schulpsychologie und die Unterstützung von Schülern mit psychischen Problemen haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Laut aktuellen Berichten haben etwa 59 % der Schülerinnen und Schüler in Wisconsin im vergangenen Jahr mindestens eine Form psychischer Herausforderungen erlebt. Diese alarmierenden Zahlen haben die Notwendigkeit einer erweiterten psychiatrischen Versorgung in Schulen unterstrichen.
Die Zuschüsse wurden nach der Parkland-Schießerei eingeführt, die die Diskussion über Schulssicherheit und die psychische Gesundheit von Schülern auf die Agenda setzte. Die schrecklichen Ereignisse in Florida und Texas führten dazu, dass Bildungspolitiker die Bedeutung von Fachkräften für psychische Gesundheit in Schulen erkannten. Die Programme sollten nicht nur den Schülern helfen, sondern auch sicherstellen, dass Schulen über die notwendigen Ressourcen verfügen, um mit emotionalen Herausforderungen umzugehen.
Die Entscheidung des Bildungsministeriums, die Zuschüsse einzustellen, wurde als Teil eines größeren Trends innerhalb der Trump-Administration gesehen, der die Finanzierung von Programmen, die sich mit sozialen und politischen Themen befassen, zugunsten einer eher restriktiven politischen Agenda reduziert. Kaul bezeichnete diese Politik als "schrecklich" und "unrechtmäßig", da sie nicht nur die Ausbildung von neuen Fachleuten für psychische Gesundheit gefährdet, sondern auch die bestehenden Programme in Gefahr bringt.
Die Auswirkungen dieser Entscheidung sind bereits spürbar. Die Abteilung für öffentliche Bildung Wisconsins (DPI) hat alle Aktivitäten im Zusammenhang mit den Zuschüssen eingefroren und Mittel für Projekte zurückgezogen, die auf die Verbesserung der psychischen Gesundheit von Schülern abzielen. Dies betrifft nicht nur die Ausbildung von Fachleuten, sondern auch innovative Programme, die speziell entwickelt wurden, um die Bedürfnisse von Schülern in unterversorgten Gebieten zu adressieren.

Investigative Enthüllungen
Im Rahmen der Klage gegen die Trump-Administration haben die Generalstaatsanwälte aus Wisconsin, Kalifornien, Colorado, Connecticut, Delaware und weiteren Bundesstaaten die rechtlichen Grundlagen der Entscheidung hinterfragt. Die abrupten Stopp der Mittel wirft nicht nur rechtliche, sondern auch ethische Fragen auf. Experten argumentieren, dass die Entscheidung auf einer politischen Agenda beruht, die den Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung stark einschränkt. Dies steht im Widerspruch zu den Bedürfnissen von Millionen von Schülern.
Die finanziellen Einbußen sind erheblich. Wisconsin hatte bereits 2,2 Millionen US-Dollar der zugesagten 10 Millionen US-Dollar verwendet, um Programme auszuweiten, die Online-Zertifikate und Entwicklungsprogramme für zukünftige Schulpsychologen anboten. Die Universität von Wisconsin-Madison berichtete, dass die Finanzierung nicht nur die Ausbildung von 24 Absolventen betrifft, die dringend benötigte Unterstützung in Schulen bieten sollten, sondern auch zu einem Verlust von über 2,8 Millionen US-Dollar führen könnte.
Die Universität hat gewarnt, dass ohne diese Mittel einige Studierende möglicherweise nicht in der Lage sein werden, ihre Abschlüsse zu erlangen oder sich eine Anstellung an Schulen leisten zu können, wo Fachkräfte für psychische Gesundheit mittlerweile unerlässlich sind. Diese Situation ist umso alarmierender, da die Studentenzahlen in den letzten Jahren gestiegen sind und die Nachfrage nach spezialisierten Fachleuten die Kapazitäten der Universitäten übersteigt.
Die Entscheidung des Bildungsministeriums wird von vielen als ein Schlag gegen die Bemühungen zur Bekämpfung von Stigmatisierung und zur Förderung von Bewusstsein für psychische Gesundheit interpretiert. Die Programme, die jetzt in Gefahr sind, waren darauf ausgelegt, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch die Ausbildung von Fachkräften zu fördern, die in der Lage wären, in einer sich schnell verändernden Gesellschaft zu reagieren.

Auswirkungen und Reaktionen
Die Auswirkungen der Fördermittelkürzungen sind nicht auf die Universitäten beschränkt, sondern betreffen auch die Schulen und die Schüler direkt. Die Berichte des DPI zeigen alarmierende Studentenzahl-zu-Anbieter-Verhältnisse, die weit über den nationalen Empfehlungen liegen. In vielen Schulen sind die Fachkräfte für psychische Gesundheit überlastet und können den Bedürfnissen der Schüler nicht gerecht werden. Die Streichungen könnten diese Situation weiter verschärfen.
Die öffentliche Reaktion auf die Entscheidung war überwiegend negativ. Zahlreiche Organisationen, darunter die National Association of School Psychologists, haben die Kürzungen verurteilt und darauf hingewiesen, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden von Schülern in Gefahr ist, wenn nicht genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen. Der Verlust von Mitteln für Programme, die speziell auf die Erziehung und Ausbildung von Fachkräften für psychische Gesundheit abzielen, wird als grobe Missachtung der Bedürfnisse der Schüler angesehen.
Der Fall hat auch politische Wellen geschlagen. Kritiker der Trump-Administration argumentieren, dass diese Entscheidung die bereits bestehenden Ungleichheiten im Zugang zu psychischer Gesundheit noch weiter vertiefen könnte. Die Kürzungen könnten besonders benachteiligte Gemeinden treffen, in denen der Zugang zu psychologischen Dienstleistungen ohnehin begrenzt ist. Kaul und andere Generalstaatsanwälte fordern ein Umdenken und eine Rückkehr zu einer Politik, die den Bedürfnissen der Schüler und der Gemeinden Rechnung trägt.
Zukünftige Entwicklungen
Die rechtlichen Schritte, die nun eingeleitet wurden, könnten weitreichende Konsequenzen haben. Sollte die Klage erfolgreich sein, könnte dies nicht nur die Wiederherstellung der Fördermittel für Wisconsin und andere betroffene Bundesstaaten zur Folge haben, sondern auch eine Neubewertung der Prioritäten innerhalb des Bildungsministeriums bedeuten. Die allgemeine öffentliche Meinung ist klar: Der Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung für Schüler muss oberste Priorität haben.
Zusätzlich könnten die Entwicklungen in diesem Fall Auswirkungen auf künftige Bildungs- und Gesundheitspolitiken haben. Es bleibt abzuwarten, ob die aktuelle Regierung bereit ist, die Entscheidungen ihrer Vorgänger zu überdenken und die Bedeutung der psychischen Gesundheit in Schulen zu erkennen. Die anhaltende Diskussion über die Notwendigkeit von Fachkräften für psychische Gesundheit wird immer drängender, und die Hoffnung auf eine positive Wende in dieser Angelegenheit bleibt bestehen.
In Anbetracht der aktuellen Trends in der Bildungspolitik und der öffentlichen Gesundheit ist es entscheidend, dass sowohl politische Entscheidungsträger als auch die Gesellschaft ein gemeinsames Verständnis für die Herausforderungen entwickeln, die mit der psychischen Gesundheit von Schülern verbunden sind. Nur durch eine engagierte und informierte Diskussion können wir sicherstellen, dass solche "schrecklichen" politischen Entscheidungen nicht zur Norm werden.