Afghanischer Verbündeter, der US-Militär unterstützte, in Trumps Einwanderungsnetz gefangen

Ein afghanischer Mann, der nach eigenen Angaben nach den Mord an seinem Bruder durch die Taliban floh, weil dieser für das US-Militär arbeitete, sitzt nun in einem Einwanderungshaftzentrum in Kalifornien. Die Festnahme erfolgte nach dem Abschluss...

Afghanischer Verbündeter, der US-Militär unterstützte, in Trumps Einwanderungsnetz gefangen

Ein afghanischer Mann, der nach eigenen Angaben nach den Mord an seinem Bruder durch die Taliban floh, weil dieser für das US-Militär arbeitete, sitzt nun in einem Einwanderungshaftzentrum in Kalifornien. Die Festnahme erfolgte nach dem Abschluss einer Anhörung zu seinem Asylantrag. Diese Festnahme, die in einem Video auf sozialen Medien festgehalten wurde, verdeutlicht auf alarmierende Weise, dass die afghanischen Verbündeten, die für den 20-jährigen Krieg der USA von entscheidender Bedeutung waren, nicht vor den aggressiven Einwanderungstaktiken der Trump-Administration geschützt sind.

Die Situation hat zu großer Empörung unter Veteranen geführt, die seit dem Abzug der US-Truppen daran arbeiten, afghanische Verbündete zu retten, die aufgrund ihrer Assoziation mit dem US-Militär von den Taliban bedroht werden. "Die Menschen sind apoplektisch", sagte Shawn VanDiver, ein Navy-Veteran und Gründer von #AfghanEvac, einer Initiative, die sich für die Umsiedlung afghanischer Verbündeter einsetzt. "Viele Veteranen haben ihr ganzes Leben gegeben – ich eingeschlossen –, um das zu reparieren, was die Regierung nicht in den Griff bekommen konnte. Und wir hatten wirklich, wirklich gute Erfolge, bis diese Administration kam."

Afghanischer Verbündeter, der US-Militär unterstützte, in Trumps Einwanderungsnetz gefangen high qua...
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Hintergründe und Kontext

Die afghanischen Verbündeten haben seit dem ersten Tag von Donald Trumps Präsidentschaft im Januar 2017 unter seinen restriktiven Einwanderungspolitiken gelitten. Einige Veteranen, darunter auch VanDiver, hatten anfangs die Hoffnung, dass die negativen Auswirkungen auf Afghanen unbeabsichtigt waren, angesichts von Trumps scharfer Kritik am Abzug aus Afghanistan. Doch die Realität war weitaus düsterer. Am ersten Tag seiner Amtszeit unterzeichnete Trump eine Eexecutive Order, die die Aufnahme von Flüchtlingen aussetzte, was Hunderten von Afghanen, die bereits genehmigt waren, den Zugang zu den USA verwehrte.

Einige Tage später führte ein Stopp der Auslandshilfe dazu, dass das Visaprogramm für Afghanen, die mit dem US-Militär zusammengearbeitet hatten, in eine unsichere Lage geriet. Seitdem hat die Trump-Administration die Büros, die für die Umsiedlung afghanischer Verbündeter zuständig sind, geschlossen, um eine größere Umstrukturierung im Außenministerium durchzuführen. Daneben wurde Afghanistan auf eine Liste von 12 Ländern gesetzt, aus denen die Einreise stark eingeschränkt wurde, und bestehende rechtliche Schutzmaßnahmen für Afghanen in den USA wurden aufgehoben.

Ein weiterer entscheidender Schritt war die Beendigung eines Programms, das als temporary protected status bekannt ist, sowie die Versendung von Mitteilungen an Personen, die unter einem anderen rechtlichen Schutz, bekannt als humanitäre Einreisegenehmigung, standen. Diese Mitteilungen forderten sie auf, sich selbst zu deportieren, was für viele eine zusätzliche Bedrohung darstellt.

Shawn VanDiver Navy veteran high quality professional image
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Investigative Enthüllungen

Der zuletzt festgenommene afghanische Mann, dessen Identität aus Sicherheitsgründen geheim gehalten wird, ist Sayed Naser. Er arbeitete von 2011 bis 2013 als Übersetzer für das US-Militär und gründete anschließend mit seinen Brüdern ein Transportunternehmen, das von 2014 bis 2021 mit dem Militär zusammenarbeitete. Die von seinem rechtlichen Team bereitgestellten Dokumente belegen, dass er während seiner Zusammenarbeit mit den US-Streitkräften zahlreichen Bedrohungen und Angriffen ausgesetzt war.

In einer Erklärung für seinen Asylantrag in den USA schrieb Sayed: "Während meiner Zusammenarbeit mit den US-Streitkräften sah ich mich zahlreichen Bedrohungen und Angriffen ausgesetzt. Mehrmals entkam ich nur knapp dem Schaden, aber über sieben unserer Fahrzeuge wurden von den Taliban verbrannt. Für die Taliban ist jeder, der mit ausländischen Streitkräften zusammenarbeitet, ein Ungläubiger und ein legitimes Ziel zum Töten."

Nach dem Rückzug der US-Truppen im Jahr 2021 und der Rückkehr der Taliban an die Macht ging Sayed in Afghanistan in den Untergrund. Er wechselte monatlich seinen Aufenthaltsort, während die Taliban nach ihm suchten. In dieser Zeit beantragte er ein Sonderimmigrantenvisum (SIV), das speziell für Afghanen gedacht ist, die mit den USA zusammengearbeitet haben.

Die Behörden jedoch schienen wenig Verständnis für die Situation zu zeigen, in der sich Sayed und viele andere afghanische Verbündete befinden. Trotz der dringenden Sicherheitsbedürfnisse, die sich aus ihrer Zusammenarbeit mit dem US-Militär ergeben, wurden viele dieser Anträge abgelehnt oder verzögert, was die betroffenen Personen in eine prekäre Lage bringt.

Auswirkungen und Reaktionen

Die Auswirkungen dieser restriktiven Einwanderungspolitik sind verheerend für die betroffenen Afghanen. Viele von ihnen, die einst für die Sicherheit der US-Truppen in Afghanistan sorgten, sehen sich nun einer realen Bedrohung durch die Taliban gegenüber, während sie gleichzeitig in den USA festgehalten werden. Veteranen und Organisationen, die sich für die Rechte dieser Männer und Frauen einsetzen, haben sich zusammengeschlossen, um auf diese Missstände aufmerksam zu machen.

Die Reaktionen auf die Festnahme von Sayed Naser waren vehement. Veteranen, die sich in der Vergangenheit für die Unterstützung afghanischer Verbündeter eingesetzt hatten, zeigen sich enttäuscht und wütend über die Entscheidungen der Regierung. "Es ist inakzeptabel, dass Menschen, die ihr Leben riskiert haben, um uns zu helfen, jetzt für die gleichen Behörden festgehalten werden, die sie zuvor geschützt haben", sagte ein anderer Veteran, der anonym bleiben wollte.

Veteranen und Menschenrechtsorganisationen fordern die Regierung auf, ihre Einwanderungspolitik zu überdenken und den afghanischen Verbündeten, die in den USA Schutz suchen, schnellere und sicherere Wege zur Legalisierung ihres Aufenthalts zu bieten. "Es ist Zeit, dass wir Verantwortung übernehmen für die Menschen, die uns geholfen haben", so VanDiver. "Wir müssen sicherstellen, dass sie nicht in einer Situation gefangen sind, die sie in Lebensgefahr bringt."

Zukünftige Entwicklungen

Die Situation für afghanische Verbündete in den USA bleibt angespannt und unsicher. Die Biden-Administration hat zwar Schritte unternommen, um einige der restriktiven Maßnahmen, die während Trumps Amtszeit erlassen wurden, rückgängig zu machen, jedoch bleibt der Prozess für viele Afghanen, die Schutz suchen, weiterhin langwierig und kompliziert. Die Frage, ob diese Maßnahmen schnell genug kommen, um Leben zu retten, bleibt unbeantwortet.

Einige Veteranen und Aktivisten warnen, dass die anhaltenden Unsicherheiten und Komplikationen für afghanische Verbündete nicht nur ihre Sicherheit gefährden, sondern auch das Vertrauen in die Vereinigten Staaten untergraben könnten. "Wir müssen sicherstellen, dass wir die Menschen schützen, die uns in den schwierigsten Zeiten unterstützt haben", sagte VanDiver abschließend. "Es geht nicht nur um Politik, es geht um das Leben von Menschen."

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